Getreu nach dem Motto Versuch macht kluch! nutzen wir heute das schöne Wetter aus und geben dem Lokal eine Chance. Heute, das ist der 12. Mai 2018, letzter Spieltag in der Fußball-Bundesliga. Unser Erzfeind, der FC Kölle, ist bereits abgestiegen und der Dino HSV ist heute dran. Leider muss man sagen, dass nur die Rauchbomben der Hamburger Chaoten für Gefahr im Strafraum sorgen, das Spiel unserer Borussia ist eher bescheiden farblos. Die Kölner spielen an dem Tag nicht mehr mit und die Bauern aus München lassen den VfB aus Stuttgart kampflos gewinnen. Am Ende bleibt die berühmte Uhr im Volkspark stehen, ohne dass Gladbach sie ausgeschossen hätte. Wir spielen in der nächsten Saison nicht europäisch, daran hätte sich auch bei einem Sieg dank der Bauern nichts geändert. So ist das letzte Match trotz aller Spannung am Ende unbedeutend. Die Chaoten haben das Stadion inzwischen verlassen und der Schiri kann endlich abpfeifen. Zeit also zum Pega zu fahren.
Die Welt ist nicht los, lediglich zwei Tische sind draußen besetzt. Wir haben quasi freie Auswahl und suchen uns ein Plätzchen in der Sonne. Der erste Eindruck ist nicht der allerbeste. Es scheint so, als sei man auf Gäste nicht eingestellt, jedenfalls ist der Tisch noch voller Blüte. Das ändert sich allerdings ruckzuck. Die Bedienung kommt sogleich mit einem Handfeger und sorgt für Klarschiff (schreibt man tatsächlich so, ich habe es im Duden nachgeschlagen!). Erstmal kommen zwei Bierchen und dann auch sehr schnell die übersichtliche Speisekarte. Auf der Vorderseite stehen sechs typisch griechische Gerichte, auf der Rückseite sechs Pizzen. Bine entscheidet sich für das Bifteki mit Metaxa-Sauce und ich männertypisch für den Grillteller.
Die Wartezeit verbringen wir mit dem Studium eines Reiseführers. Über Pfingsten steht ja die Family-Tour anlässlich der Goldenen Hochzeit von Bines Eltern statt. Weit kommen wir nicht, da kommt der Wirt auch schon mit den Tellern. Die Portionen sind groß und beide Gerichte haben einen typisch griechischen Geschmack. Sicherlich keine Sterne-Küche, aber echt lecker. Zur Verdauung gibt es einen doppelten lesbischen Ouzo. Ja, der Plomari kommt von der Insel Lesbos und in den 90ern war ich mal in der Destillerie.
Beim Bezahlen gibt es gleich nochmal einen aufs Haus, und wir kommen mit dem Wirt ins Gespräch. Das Pega war ursprünglich tatsächlich mal als Musikkneipe konzipiert. Das Konzept ging aber nicht auf. Dafür gibt es heute Fußball auf SKY und demnächst auch die WM im Biergarten.
Wir schauen uns auch innen nochmal um. Stolz zeigt uns der Wirt den Kamin, der im Winter stets brennen soll. Es ist größer, als es von außen aussieht.
Fazit: ein unkonventioneller Laden mit nettem Besitzer, kulinarisch sicherlich nicht die Offenbarung. Wir mögen das und werden mit Sicherheit nochmal wiederkommen.