Brauereibesichtigung im eigenen Auto, so stand es in der Einladung. Nun, die Hachenburger Brauerei bringt eine neue Biersorte auf den Markt und will diese natürlich promoten. In Corona-Zeiten muss man sich da schon etwas Besonderes einfallen lassen. Hachenburger Hopfen-Helles heißt der neueste Sud aus dem Westerwald. Ein 4-fach gehopftes, naturtrübes Bier mit nur 3,3% Alkohol. Autofahrerfreundlich sozusagen.
Was liegt da also näher, als diese neue Schöpfung im eigenen Auto zu probieren? Überall schießen die Autokinos wie Pilze aus dem Boden. Jetzt also die weltweit erste Brauereibesichtigung im eigenen Auto inklusive Verkostung der neuen Biersorte.
Nehmen wir es vorweg: es schmeckt! Aber nicht nur der Braumeister hat sich etwas einfallen lassen. Nein, auch die Marketingabteilung hat hier ganze Arbeit geleistet und einen herrlichen Parcours mit 31 Stationen auf die Beine gestellt. Schaut Euch das einmal an:
Deutsch, wie wir sind, treffen wir natürlich viel zu früh am Brauereigelände ein. Hier steckt man noch inmitten in der Vorbereitungen. Zwar hat am gestrigen Donnerstag haargenau die gleiche Veranstaltung bereits schon einmal stattgefunden, aber heute am Freitag war ein ganz normaler Produktionstag in der Brauerei. Also hat man über Nacht den gesamten Kladderadatsch abgebaut, am Freitagmorgen frisches Bier gebraut, um jetzt den kompletten Kurs wieder neu aufzubauen. Dabei kann man uns nicht gebrauchen. Dafür haben wir sogar Verständnis.
Wir nutzen unsere Freizeit, suchen in der Ortsmitte einen Parkplatz, und machen uns auf ins nächste Eiscafé. Schüchtern betreten wir mit Schutzmaske die Diele und sind überrascht, dass wir im Innenhof einen Sitzplatz bekommen, an dem wir den Mundschutz abnehmen dürfen. Aus der reduzierten, laminierten Karte suchen wir zwei Becher aus. Wow, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt! Soviel Eis mit Sahne! Wir müssen uns ranhalten, denn zu spät wollen wir nicht zur Brauerei zurückkehren.
Weltweit erste Brauereibesichtigung im Auto
Aromahopfen-Drive-In bei der Hachenburger
Tatsächlich hat sich die Situation vor der Brauerei inzwischen geändert. Wir müssen hinten anstehen. Zahlreiche PKW haben eine zweispurige Schlange vor der Einfahrt gebildet. Es geht nur mühsam voran. Endlich erreichen wir die erste Station: Anmeldung und Registrierung. Gott sei Dank, unsere Daten liegen vor. Wir dürfen rein! Bereits an der dritten Station heißt es bereits: Auftanken. Die ersten Flaschen Hopfen-Helles werden durch die hinuntergelassene Scheibe gereicht. Das fängt ja mal gut an! Nur wenige Halts später werden wir mit frischen Brezeln versorgt.
So abgelenkt rasen wir natürlich prompt durch den Blitzer:
Ihr könnt es Euch denken: die Strafe fällt relativ milde aus. Genauer gesagt erwartet uns an einer der nächsten Stationen die Inempfangnahme eines Sixpacks mit dem neuen Hopfen-Helles. Es sind noch einige Challenges zu bestehen. Ich versage beim Parken auf der Hachenburger-Raute, dafür gewinnt Bine einen Flaschenöffner bei der Kronkorken-Challenge. Kurz vor Ende der Tour haben wir noch die Gelegenheit ein paar Worte mit dem Braumeister auszutauschen.
Anschließend parken wir unseren Astra auf dem nahegelegenen Kirmesplatz und drehen noch eine Runde durch den Hopfengarten. Hier treffen wir Mike wieder. Der Bier-Sommelier hat im Juli 2018 den Braukurs geleitet, an dem wir beide teilgenommen haben. Drei schräge Gestalten in Schiedsrichter-Montur sorgen mit nicht allzu großem Ernst für die Einhaltung des Corona-Abstandes und verteilen gelegentlich gelbe Karten ans Publikum.
BiBuWorld ist und bleibt unabhängig und nicht käuflich. Dieser Beitrag ist nicht durch die Hachenburger Brauerei gesponsored. Das kleine Unternehmen hat in Corona-Zeiten durch zahlreiche Aktionen positiv auf sich aufmerksam gemacht. Sowohl beim Braukurs vor zwei Jahren, als auch jetzt bei der Brauerei-Besichtigung haben wir den Eindruck gewonnen, dass jeder Mitarbeiter mit Leib und Seele bei der Sache ist. Wir finden das gut und unterstützen das gerne.