Was ist passiert? Nun, es ist Montagmorgen. Bine hat das Wochenende in Kinzweiler verbracht und ist gegen 5 Uhr Richtung Siegen aufgebrochen. Um 20 nach 5 hat sie versucht mich anzurufen, weil ihr Navi eine Straßensperrung gemeldet hat. Ich bin aber nochmal ins Bett gegangen. Mein Handy befand sich noch im Nachtmodus, also Lautsprecher aus. Ich habe also kein Klingeln gehört.
Bine hingegen wählt sich die Finger wund und versucht im Minutentakt bei mir anzurufen. Sie ist bereits hinter Köln und ist drauf und dran zurückzufahren. Dann unternimmt sie noch einen Versuch: gegen 6 Uhr alarmiert sie den Nachbarn, der seine Aufgabe dann auch sehr ernst nimmt.
Okay, die Situation ist schnell aufgeklärt, und ich mache den Entwarnungsanruf auf Bines Handy. Ohhh, natürlich würde ich ihr für diese Aktion gerne den Hals umdrehen. Mein Puls normalisiert sich nur langsam. Ich mache mich schließlich auf den Weg zur Arbeit. In St. Jöris stelle ich fest, dass ich vor lauter Aufregung meine Blutdruckpillen vergessen habe zu nehmen. Also nochmal zurück. Ich bin immer noch auf 180!
Beim zweiten Anlauf komme ich dann langsam runter und fange an darüber nachzudenken. Wenn ich jetzt tot gewesen wäre, dann wäre ich es eine Stunde später auch noch gewesen. Warum also dieser Stress???
Allerdings hätte ich ja auch einen Schlaganfall haben können, und da zählt bekanntlich jede Minute.
Ich bin inzwischen am Aachener Kreuz, und so langsam kommt in mir der Gedanke auf, wie schön es ist, dass jemand da ist, der sich Sorgen um mich macht. Und auch wenn die Sorgen heute unberechtigt waren: auch Stefan bestätigt am Nachmittag, dass Bine absolut richtig gehandelt hat. Lieber einmal zuviel, als einmal zu wenig!
Schön zu wissen, dass Du für mich da bist! ?