Ich habe das Erbe angetreten! Klar, wenn man das materialistisch betrachten will, dann bin ich auf einen Schlag ein ganzes Stück reicher geworden. Mit dem Erbe bin ich aber auch, jedenfalls moralisch, eine große Verpflichtung eingegangen. Zu sehr haben sich meine Eltern krummgelegt, als das ich es jetzt einfach so verwohnen kann und will. Ich mag das Wort Schuld nicht. Aber irgendwo sehe ich mich jetzt schon irgendwie in der Schuld, die Immobilie so weiter hegen und zu pflegen, wie es meine Oldies getan haben.
Gut, dass ich mit Bine die richtige Frau an der Seite habe, die das auch zu schätzen weiß! Nach fast fünf Jahren Fernbeziehung, wird Neuwerk in naher Zukunft unser gemeinsames Zuhause werden. Ich bin schon dabei, meinen Lebensmittelpunkt nach Mönchengladbach zu verlegen. Bei mir passt das auch ganz gut. Die Tage bei meinem Arbeitgeber in Aachen sind gezählt. Eine Aufhebungsvereinbarung zum 31.12.2021 ist bereits unterschrieben. Gezwungenermaßen werde ich mich neu orientieren müssen. Diese Neuorientierung wird definitiv in Mönchengladbach und nicht im Aachener Raum stattfinden. Solange ich allerdings noch beschäftigt bin, werde ich auch meine Kinzweiler Wohnung nicht aufgeben. Bine wird mir in absehbarer Zeit nach Neuwerk folgen. Es ist jetzt noch zu früh darüber zu berichten, wie und wann das vonstattengehen wird.
Nach ungefähr 35 Jahren: endlich wieder Gladbacher!
Ich jedenfalls bin ab sofort wieder richtiger Gladbacher, und auch wieder Neuwerker. Als Weltenbummler habe ich das Wort Heimweh ja nie gekannt. Jetzt, wo ich wieder nachhause zurückkehre, ist es schon ein wenig komisch. Aber ich freue mich drauf. Und ganz besonders freue ich mich darauf, mit Bine gemeinsam unser gemeinsames Zuhause zu planen und auch umzusetzen. Bis alles soweit ist, haben wir noch viel Arbeit und es wird noch ein wenig Wasser die Niers runter fließen. Aber die Zeiten des Getrenntseins sind endlich. Ich habe jedenfalls den Anfang gemacht und wohne schon einmal in Mönchengladbach.
Mal schauen, was sich in den letzten Jahren so alles verändert hat. Aus der Hannen-Brauerei ist inzwischen die Oettinger-Brauerei geworden. Das klingt erstmal nicht so gut. Aber, wer weiß? Wir sind ja für (fast) alles offen!
Die Überschrift für diesen Artikel stammt übrigens aus dem Neuwerker Heimatlied, das meine Mutter auswendig konnte.
Wo an dem Rand der Niers das Bruch sich dehnt,
wo an des Waldes Saum die Donk sich lehnt,
wo zwischen Obstgeheg und Blütenpracht,
der Großstadt abgewandt manch Häuslein lacht,
da ist ein schöner Ort, ein Gotteswerk,
da ist die Heimat mein, da ist Neuwerk.
Wo, wenn die Sonn‘ erwacht, die Amsel ruft,
wo sich die Lerche wiegt in klarer Luft,
wo klingt das frohe Lied der Finken all
und nie ermüden will die Nachtigall,
da ist ein schöner Ort, ein Gotteswerk,
da ist die Heimat mein, da ist Neuwerk.
Wo aus dem dunklen Raum vergangener Zeit
Sag‘ und Geschichte sich zum Kranze reiht,
wo einst Schloß Krahnendonk gestanden hat,
wo jetzt als neues Werk ein Kloster ragt,
da ist ein schöner Ort, ein Gotteswerk,
da ist die Heimat mein, da ist Neuwerk.
Wo meine Wiege stand, wo’s Mutterherz
für mich geschlagen hat in Lust und Schmerz,
wo ich als Kind gelernt dies kleine Lied,
wohin mich immer neu die Sehnsucht zieht,
da ist ein schöner Ort, ein Gotteswerk,
da ist die Heimat mein, da ist Neuwerk.