Theoretisch müssen wir den Motor unseres Ibizas gar nicht anlassen. Die nächsten 6 Kilometer von unserer Unterkunft könnten wir auch rollen. Es geht nur bergab. Angesichts der steilen Abhänge vertrauen wir aber doch lieber auf die Motorbremse. Abgestellt wird der SEAT am Bahnhofsparkplatz, etwas außerhalb vom Zentrum. Denn auf den Fahrplan der Züge zur Cinque Terre wollen wir doch mal einen Blick werfen. Außerdem interessiert uns, ob die Züge wirklich so brechend voll sind, wie in vielen Internetforen geschrieben wird. Wir können das nicht bestätigen, in zahlreichen Abteilen herrscht gähnende Leere.
Letztere Aussage bezieht sich nicht nur auf einen Zug, den wir gesehen haben. Wir lassen uns nämlich auf der Terrasse der Bahnhofskneipe nieder und haben die Gleise im Augen. Der gute Service hier wird uns zum Verhängnis. Zu jedem Kaltgetränk bekommen wir Nüsschen und Chips gereicht. Und als wir dann gar nicht mehr aufstehen wollen, und die Wirtsfamilie beim Mittagstisch sitzt, lässt man uns teilhaben und serviert auch noch kostenfrei pizzaähnliches Hefegebäck.
Und so vergehen Stunde um Stunde. Wir lassen den lieben Gott einen guten Mann sein und spannen einfach aus. Erst am Nachmittag raffen wir uns auf und machen einen Zug durch die Gemeinde.
In der Altstadt werden wir dann von einem Pärchen angesprochen. Wir staunen nicht schlecht, als wir bemerken, dass diese Leute wenige Tage zuvor noch in unserem Hotel am Ledrosee übernachtet haben. Tja, so klein ist die Welt.