Nach einem Stadtrundgang widmen wenden wir uns lieber der örtlichen Gastronomie zu. Wir kehren ein ins Lokal Na Hrade (dt. Auf der Burg). Die tschechische Speisekarte, die draußen angeschlagen steht, verstehen wir zwar nicht. Aber gerade das macht den Reiz aus. Es gibt nämlich verschiedene Mittagsmenüs für unter 100 Kronen (3,85 EUR). Und da wir in Böhmen noch nie schlecht gegessen haben, wird das auch dieses Mal gut gehen. Eigentlich wollen wir Lotterie spielen und einfach etwas bestellen, aber dann bringt man uns dann doch eine internationale Speisekarte. Die halbiert zwar den Spaß, aber vom Essen werden wir auch hier wieder nicht enttäuscht.
Während unseres Stadtrundganges werden wir durch laute Lautsprecherdurchsagen aufgeschreckt. Anschließend ertönt minutenlanges Sirenengeheul, das durch Mark und Bein dringt. Nachdem das endlich wieder aufhört folgen wieder Lautsprecheransagen. Man könnte meinen, der dritte Weltkrieg sei gerade ausgebrochen. Der Königgrätzer an sich gibt sich aber unbeeindruckt. Wenn man nach Rom geht, muss man das tun, was die Römer tun. Also versuchen auch wir uns nichts anmerken zu lassen, auch wenn die ganze Situation auf uns befremdlich wirkt.
Inzwischen kennen wir die Auflösung. Ivan hat uns erklärt, dass an jedem 1. Mittwoch im Monat in Tschechien ein Probealarm stattfindet. Ein Relikt aus sozialistischen Zeiten. In Prag scheint man darauf zu verzichten. Für uns ist das jedenfalls neu.
Ewig verbringen wir nicht in Hradec Králové, schließlich warten Tartar-Steak und Bierkäse i, grünen Frosch in Pardubice auf uns.