21. September 2018 | 348,7 | km | 10.372 | Schritte | |||||||
Fahrtag | 6,0 | Liter | 7,60 | km | |||||||
Barcelona 26° /19° C | 59,5 | km/h | 15,0 | m |
Wir verlassen Andorra so, wie wir es auch erreicht haben. Wir fahren die Landstraße in Richtung Lleida zurück, um dann wieder ein paar Euros in die Mautgebühr zu investieren. Das letzte Stück Richtung Barcelona nehmen wir die Autobahn.
Unsere heutige Tagesetappe ist überschaubar. Wir haben demzufolge genügend Zeit zwischendurch aus dem Auto zu steigen, um ein paar Fotos zu schießen.
Llorts - Barcelona
Auf in die katalanische Hauptstadt
Am Abend werden wir zum Grillen bei Jordi erwartet. Wir haben aber vorher noch genügend Zeit uns Montserrat anzuschauen. Von unserem Hotel aus haben wir ja einen hervorragenden Blick auf das Gebirge. Wir müssen aber einmal ganz herum auf die andere Seite, und so brauchen wir dann doch 45 Minuten bis zum Parkplatz. Sieht von der Hotelterasse irgendwie näher aus.
Jordi hat uns den Tipp gegeben, dort nicht am Samstag oder Sonntag hinzufahren. Ganz so früh kommen wir dort auch nicht an. Die meisten Besucher machen sich schon wieder auf den Nachhauseweg, und so bekommen wir einen guten Parkplatz nahe dran am Kloster.
Montserrat war und ist bis heute Wallfahrtsziel für Tausende Pilger. Die erste dokumentierte Erwähnung Montserrats stammt aus dem Jahr 888.
1811 plünderten napoleonische Truppen während des spanischen Unabhängigkeitskrieges das Kloster und setzen es in Brand. Der Wiederaufbau wird erst 1881 abgeschlossen, als die Jungfrau von Montserrat im Rahmen der Jahrtausendfeier zur Schutzheiligen von Katalonien erklärt und gekrönt wird.
Während des 20. Jahrhunderts durchlebt das Kloster wieder schwierige Zeiten. Wie die Zerstreuung der Klostergemeinschaft und dem Tod von 23 Mönchen während des spanischen Bürgerkrieges. Es gilt als Zufluchtsort der katalanischen Kultur und der Rechte Kataloniens.
2025 wird es das tausendjährige Jubiläum feiern. Heute besteht die Gemeinschaft aus circa 60 Mönchen, die sich genau wie früher dem Gebet, der Arbeit und der Aufnahme Tausender Pilger, die das Heiligtum aufsuchen, widmen.
Kloster Montserrat
Wallfahrtsziel für Tausende Pilger
Zugegeben, das ist bis hierhin nicht Bines bester Tag. Das große Hotel mit seinen langen Gängen, die Millionenstadt Barcelona mit all seinen vielen Menschen und dann noch die kurvigen Straßen mit den steilen Abhängen. Alles Dinge, auf die Bine nicht so wirklich steht. Und trotzdem quäle ich sie den Berg hinauf.
Ich war nämlich im Dezember 2016 mit Jordi und Cristina schon einmal hier oben und weiß, was uns hier erwartet. Und ich weiß auch ganz genau, Bine würde mich bis ans Lebensende hassen (das stimmt so natürlich nicht ganz), wenn ich ihr diesen Ort vorenthalten würde.
Und am Ende geht mein Vorhaben dann auch auf. Bine ist total begeistert, und das kann man auch sein. Das Kloster ist in seiner Art schon sehr einzigartig. Übrigens haben hier in der Kirche auch die Eltern meiner Freunde geheiratet.
Ewig Zeit haben wir leider nicht. Wir würden es durchaus noch etwas länger aushalten. Immerhin reicht es für Bine noch, die Andenkenläden reich zu machen. Mit ausreichend Lektüre, Kühlschrankmagneten und sonstigen Andenken marschieren wir Richtung Parkplatz. Wir haben ja noch eine Einladung und wollen nochmal kurz ins Hotel. Und dann geht es ab zu Jordi.
Woher ich Jordi kenne? Das ist eine lange Geschichte, die aber relativ einfach zu erklären ist. Unsere Mütter haben sich in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts befreundet. Die Freundschaft hat bis zum Tode von Jordis Mutter Bestand gehabt, und wir führen diese nun fort. Eine Freundschaft also, die bereits vor 70 Jahren ihren Anfang nahm. Das Gleiche gilt übrigens auch für Alberto, Jordis Bruder. Insgeheim hatte ich damit gerechnet, dass er heute Abend auch kommt. Und so ist es dann auch.
Ich habe Bine schon viel von meinen spanischen Freunden erzählt. Heute kann ich sie endlich miteinander bekannt machen. Jordis Frau Cristina ist noch nicht da, sie hat einen langen Arbeitstag. Sie erscheint fast gleichzeitig mit Gaby und Alberto. Die beiden haben die kleine Anna mitgebracht und auch Jordis Kinder Marc und Claudia schlagen bald auf.
Berührungsängste bestehen nicht, und so verbringen wir einen traumhaften Grillabend vor den Toren Barcelonas. Die Aussicht von der Veranda auf die Großstadt ist natürlich grandios. Leckeres Essen und süffiger Rotwein tragen dazu bei, dass der Abend viel zu schnell vergeht.
Ihr wißt ja, die Foodporn-Pics kommen gewöhnlich ausschließlich von Bines iPhone. Sie ist aber heute Abend noch ein bißchen fremd hier und hält sich etwas zurück, daher leider nur ein paar Fotos vom heutigen Abend.
Grillabend in Barcelona
Zu Besuch bei Freunden