Der Empfang fällt ziemlich herzlich aus. Bill bringt uns nach oben in unser kleines Reich, das sehr liebevoll eingerichtet ist. Alles ist vorhanden, sogar eine eigene Raucherterrasse. Wir können unser Zimmer vorne über die Haupttreppe verlassen, haben aber auch unsere eigene Stufen, die in den Hof führen. Für Fluchtmöglichkeiten ist also bestens gesorgt.
Besondere Erwähnung findet an dieser Stelle das Frühstück. Während wir noch tief und fest schlummern, deckt der Gastgeber im Flur den Tisch für uns. Wir brauchen nur unsere Zimmertüre zu öffnen, und stehen vor der gedeckten Tafel. Alles ist liebevoll zubereitet, die selbstgemachten Marmeladen sind ein Gedicht. Das haben wir in Frankreich schon wesentlich schlechter erlebt.
Während wir das Frühstück in unserem Séparée genießen, reinigt Bill gewissenhaft den Pool für uns. Eigentlich ist es sooo warm jetzt auch nicht mehr, aber wir springen dann doch mal ins kalte Wasser. Zugegeben, das machen wir auch ein bißchen aus Höflichkeit, schließlich soll sich die Anstrengung ja auch für unseren Gastgeber gelohnt haben.
The Coach House
Ein Schätzchen in der Nähe von Carcassone
Auf der Wiese neben dem Pool steht ein großes Trampolin. Klar, denken wir, mal darauf hüpfen hätte bestimmt etwas. Aber die Vernunft holt uns schnell ein, schließlich sind wir beide Ü50. Wie soll das denn aussehen? Aber gleich bei der Begrüßung meint Bill, wir sollten doch unbedingt mal springen gehen, das hätte eine befreinde Wirkung. Also gut, ist ja keiner hier, der uns zuschaut. Es macht tatsächlich Spaß. Allerdings kommt die befreiende Wirkung in uns nicht auf, vielmehr bekommen wir unsere steifen Knochen zu spüren. Ja, natürlich haben wir Handyvideos davon gedreht. Wir behaupten jetzt einfach mal, dass wir die aus technischen Gründen hier nicht zeigen können. Das ist jetzt ausnahmsweise eine Notlüge, ansonsten ist das schon sehr ehrlich, was wir hier auf BiBuWorld veröffentlichen.
Und warum heißt die Unterkunft jetzt The Coach House? Nun, da haben wir auch nur eine Vermutung, nachgefragt haben wir allerdings nicht. Der Begriff Coach wird im Englischen ja auch für einen Bus gebraucht, allerdings doch eher für Langstrecken-Busse. Im Hof steht ein echter Londoner Doppeldecker, also eher ein Modell für Kurzstrecken. Dennoch vermuten wir, dass der Name dort her kommt.
The Coach
B&B im original Londoner Doppeldecker
Der rote Bus ist Bills neuestes Projekt. Früher standen hier auf dem Grundstück Jurten, die man zum Übernachten mieten konnte. Dann kam aber ein Hochwasser, und die Zelte waren nicht mehr zu gebrauchen. Jetzt hat Bill diesen Originalbus aus der englischen Hauptstadt an Land gezogen und baut diesen zum B&B um. Den Schlüssel hat er stecken gelassen, wir können uns in aller Ruhe darin umschauen. Viel fehlt nicht mehr, und die Party kann losgehen. Acht Leute können hier schlafen und feiern, ohne jemanden zu stören.
Uns fallen jetzt gerade keine sechs Leute ein, mit denen wir hier übernachten könnten. Aber es ist bestimmt eine coole Sache. Vielleicht lesen ja jüngere Leute diesen Artikel. Wir können Euch den Kontakt zu Bill gerne vermitteln. Macht bestimmt Spaß dort!