Bergstraße 2018

Unsere Wahl ist also auf das Hotel Halber Mond in Heppenheim gefallen. Auf kurzurlaub.de bekommt das Haus 6,0 von 6,0 Punkten und wird von den Reisenden als außergewöhnlich eingestuft. Da kann man eigentlich nicht soviel falsch machen.

Gebucht haben wir von Fronleichnam bis Sonntag, also drei Übernachtungen. In unserem Arrangement ist auch ein 3-Gang Brauerei-Menü enthalten, welches in der Kutscherstube einzunehmen ist. Mit den außerordentlich hohen Temperaturen Ende Mai hätte wohl kein Mensch gerechnet. Im Hotel ist man aber flexibel, und so können wir unser Menü auch gleich am ersten Abend im lauschigen Biergarten zu uns nehmen.

Wir verbringen also das verlängerte Wochenende in Heppenheim, oder Hepprum, wie die Heppenheimer bzw. Hepprumer sagen. Auf manchen Autoaufklebern sieht man aber auch ein Ortsschild, auf dem Heppenheim mit einem roten Balken durchgestrichen ist und durch Vettelheim ersetzt wird. Klar, Heppenheim ist die Heimat von Formel 1 Rennfahrer Sebastian Vettel. Ansonsten merkt man da im Ort recht wenig von.

Heppenheim ist mit 25 Tausend Einwohnern etwa halb so groß wie Eschweiler und liegt an der Bergstraße am Rande des Odenwaldes.

Wesentlich unbekannter, aber mit mehr als 40 Tausend Einwohnern fast doppelt so groß wie Heppenheim, ist Bensheim. Auch hier pflegt man einen eigenen Dialekt, die Leute sagen hier Bensem anstelle von Bensheim.

Gute 5 km entfernt von Heppenheim in Richtung Darmstadt liegt dieser Ort ebenfalls an der Bergstraße.

Kennt jemand von Euch das Kloster Lorsch? Auf der Hinfahrt nach Heppenheim haben wir gestern ein braunes Schild auf der Autobahn gesehen. Da haben wir schon überlegt, ob uns das etwas sagt oder nicht.

Bilder davon haben wir jedenfalls nicht vor Augen. Demzufolge wissen wir nicht, was uns hier erwartet. Aber Heinz sprach gestern auch bereits davon, also schauen wir uns das mal an.

Na kommt schon, gebt es ruhig zu! Ihr habt auch schon vor dem Weinregal bei Aldi gestanden und den Schloss Auerbach Sekt in den Einkaufskorb geladen.

Wir sind jedenfalls gerade in der Nähe vom Schloss Auerbach und schauen uns das mal an. Ob und inwieweit das mit dem Aldi-Sekt in Zusammenhang steht, vermögen wir leider nicht zu sagen. So viele Weinberge gibt es an dem Hang unterhalb des Schlosses jedenfalls nicht.

Bis zum Abendessen haben wir noch Zeit, uns etwas anzuschauen.

Wir haben die Tour schlecht vorbereitet, einen wirklichen Plan haben wir nicht. Also fahren wir einfach mal nach Weinheim. Wir haben davon gelesen, dass hier zwei Burgen sein sollen.

Im Bistro Filou am Markt haben wir bereits nachmittags gesessen und sind gut bedient worden. Für den heutigen Freitagabend haben wir uns dieses Lokal für unser Abendessen ausgesucht. Wir haben Glück, ein kleiner Katzentisch für vier Personen ist an der äußersten Ecke noch frei.

Später leert es sich, und wir können etwas weiter nach innen rücken, dort, wo es nicht ganz so zieht. Richtig kalt ist es nicht, aber zu vorgerückter Stunde werden dann doch Decken verteilt.

Durch Weinheim sind wir am gestrigen Freitag ja schon einmal gefahren. Aber da war uns die Zeit ein wenig zu knapp.

Heute sind wir wieder hier, aber das ist mehr der Not geschuldet. Eigentlich wollten wir uns ja heute Worms anschauen. Da waren wir auch. Aber dort findet an diesem Wochenende der Rheinland-Pfalz-Tag statt. Überall Absperrungen und Umleitungen. Da kann auch das beste Navi nicht mehr weiterhelfen. Das ist uns irgendwie zu viel. Und daher sind wir jetzt wieder in Weinheim.

Die Ruine Starkenburg thront hoch oben über Heppenheim. Leider könnte man der Meinung sein, Christo sei hier gewesen. Der Hauptturm ist nämlich verhüllt. Und das ist schon vom Hotel aus sichtbar. Verschiedene Artikel im Internet berichten auch davon, dass die Burg derzeit nicht zugänglich sei. Aber die Berichte sind schon etwas älter.

Ob es sich lohnt, es trotzdem zu riskieren? Vielleicht können wir da oben Sparky aufsteigen lassen!? Wir riskieren es und fahren hoch!

Immer wieder das gleiche Spiel! Unser verlängertes Fronleichnamswochenende 2018 geht dem Ende zu. Ein letztes Mal müssen wir die Entscheidung fällen, ob wir am Abend im hoteleigenen Biergarten dinieren oder doch lieber die Altstadt vorziehen.

Die Entscheidung fällt nicht leicht, aber wir entscheiden uns dann doch für den Marktplatz. Sladjana und Heinz sind auch eben erst von ihrer Tagestour zurück und wollen sich vorab noch ein Stündchen aufs Ohr hauen. Uns knurrt aber bereits der Magen. Wir haben über Tag nichts gegessen. Also machen wir uns schon auf ins Städtchen. Die Kirche im Ort, die auch gerne der Dom an der Bergstraße genannt wird, haben wir noch nicht gesehen. Also auf dorthin.

Ihr habt doch sicher unseren Bericht über unseren Saarland-Trip gelesen, oder? Dann wisst Ihr ja bereits wer Sladjana und Heinz sind.

Jedenfalls hatten wir Heppenheim bereits gebucht, als wir auf die Idee gekommen sind die beiden zu fragen, ob sie das Arrangement nicht spontan auch buchen wollen. Die positive Antwort ließ nicht lange auf sich warten: keine Stunde später hatten wir auch deren Buchungsbestätigung in der Mailbox.

Nach sieben Monaten gibt es also ein Wiedersehen mit Sladjana und Heinz, und wir freuen uns gewaltig darauf.