Tag 15: Lissabon - Toledo

Heute heißt es Abschied nehmen von Portugals Hauptstadt. Ob es sich der weite Weg gelohnt hat, wollt Ihr wissen? 

Wir fahren morgens aus der Tiefgarage unseres Appartements und Bine sagt zu mir: "Nächstes Jahr fahren wir direkt hierhin, und dann machen wir von hier aus die Algarve!" Insofern darf man schon behaupten, dass Lissabon ein voller Erfolg war. Es war bei Bine zwar nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick, am Anreisetag hatte sie doch das ein oder andere Problemchen mit der großen, fremden Stadt. Aber viel länger hat es dann auch nicht gedauert, und sie hat begriffen, warum ich ihr mehr als drei Jahre lang etwas von der Stadt vorgeschwärmt habe. Wahrscheinlich war es am Ende das Licht, jedenfalls ist Bine jetzt auch Lissabon- bzw. Portugal-Fan.

 

 

Zu doof, dass heute schon der 15. Tag unserer Reise ist, und wir unseren Turnaround einleiten müssen. Mit einer Träne im Knopfloch werden wir das Land der Seefahrer heute in Richtung Spanien verlassen. Wie, das haben wir uns vorher gar nicht so genau auf der Karte angeschaut. Wir haben einfach die Adresse unseres Hotels in Toledo ins Navi eingegeben. Daher sind wir jetzt einigermaßen erstaunt. Unsere Route führt uns tatsächlich über die Ponte 25 de Abril. So gelangen wir ans Südufer des Tejos und kommen auch ganz nahe an der Cristo-Rei Statue vorbei. Mit ausgestreckten Armen steht der Jesus da, fast so wie in Rio de Janeiro. Tatsächlich war der Cristo Redentor in Brasilien Vorbild für dieses Denkmal.

 

 

Von hier aus müssen wir noch ungefähr 220 Kilometer fahren, bis wir die Grenze erreichen. Wir haben noch nichts gefrühstückt und halten daher an der La Gasolinera 375 an. Das Essen ist jetzt eher nicht so erwähnenswert, dafür aber die vielen Pfaue, die hier zwischen den Autos umherstolzieren. Mein Nachbar Julian kommt aus Extremadura. Ich dachte bisher eigentlich immer, das würde weiter südlich liegen. Aber tatsächlich befindet sich dieser Rastplatz von Badajoz mitten in dieser autonomen Region.

Mehrere Wege führen von hier aus nach Toledo. Wir entscheiden uns für die A5. 370 Kilometer liegen noch vor uns. Der Bip&Go-Batch piepst unentwegt an jeder Mautstation. Was da wohl wieder an Gebühren zusammenkommt? Kurz vor Toledo überqueren wir wieder den Tejo, der hier in Spanien allerdings Tajo heißt. Die Altstadt thront auf dem Hügel, und was wir hier auf dem Weg zum Hotel sehen, macht Lust auf mehr.

Unser Zimmer ist bereits bezugsfertig. Von unserer riesigen Terasse haben wir einen geilen Blick aufs historische Zentrum. Da wollen wir natürlich hin und verschwenden keine unnötige Zeit. Wir machen uns schnell auf die Socken und laufen Richtung Puente de San Martín. Auf der anderen Seite des Tajos tauchen wir in Toledos Altstadt ein. Wir werden nicht enttäuscht!