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Tag 18: Toledo - Valencia

Unsere Tour geht unweigerlich dem Ende zu. Toledo, diese faszinierende Stadt mit ihren arabischen, jüdischen und christlichen Bauwerken aus dem Mittelalter, ist nun auch wieder Geschichte. Vor drei Tagen waren wir noch an der Atlantikküste, heute führt uns unsere Fahrt direkt ans Mittelmeer. Genauer gesagt fahren wir in die Gegend, wo angeblich die besten Orangen der Welt herkommen: nach Valencia. Und natürlich heißt der bekannte O-Saft, der übrigens in meiner Heimatstadt Mönchengladbach produziert wird, nicht rein zufällig Valensina. Natürlich hätten wir auch auf die Homepage des Herstellers verlinken können, aber wir wollen ja hier auf BiBuWorld keine Werbung machen. Und tatsächlich gibt es seit 1781 auch ganz offiziell die Valencia-Orange.

Aber auf dem Weg in die Hafenstadt erwartet uns noch ein ganz anderes Highlight: zufällig liegen die Windmühlen von Consuegra abseits unserer Strecke. Diese zu besuchen, bedarf keines großen Umweges. Also verlassen wir für einen Moment die Autobahn. 

 

 Tagesdaten
22. September 2019   421,0   km   10.990   Schritte
Fahrtag   5,7   Liter   7,85   km
Valencia 32°/22° C   95,3   km/h   9,0   m

 

Es gibt viele Namen für diese Gegend. Ruta de molinos de viento ist die spanische Bezeichnung für die Route der Windmühlen. Der von Miguel de Cervantes geschaffene Don Quijote hat seine Abenteuer hier in der Gegend erlebt, in der La Mancha. Tatsächlich befinden wir uns in der Provinz Castilla-La Mancha im Herzen von Spanien. Im Jahre 2005 hat man den Rundweg Ruta del Don Quijote ins Leben gerufen. Hier hat er also stattgefunden, der Kampf gegen die Windmühlen.

Toll ist, dass wir mit dem Auto direkt bis nach oben an die Windmühlen heranfahren können. Elf Windmühlen, die natürlich hervorragende Fotomotive abgeben, stehen hier auf dem Hügel Calderico. Und man mag es kaum glauben, aber hier oben pfeift wirklich ein ruppiger Wind. So hoch sah der Hügel von der Autobahn aus doch gar nicht aus!? Und während der Fahrt hatten wir die Fenster angesichts der angenehmen Temperaturen weit auf. Naja, wie dem auch sei, die paar Kilometer Umweg haben sich bezahlt gemacht. Es ist schon eine einzigartige Szenerie.

 

 

Wahrscheinlich weiß er es gar nicht, aber mein Kollege Michael zeichnet für unseren nächsten Aufenthalt verantwortlich. Michael ist Segler und Wasserratte, aber eher der Wenigflieger. Er war vor nicht allzu langer Zeit in Valencia und ist aus dem Schwärmen nicht mehr herausgekommen. Aber auch Miguel, der spanische Nachbar von Bines Eltern meint, Valencia sei eine geile Stadt. Wir dürfen also gespannt sein. 800.000 Leute leben in der City, im Großraum sogar zwei Millionen. Und tatsächlich, die Stadt wirkt zunächst sehr groß auf uns. Unsere Unterkunft liegt nicht direkt im Zentrum, sondern in einem etwas verwaisten Gewerbegebiet. Im Kreisverkehr nehmen wir prompt die falsche Abfahrt (aber das passiert auch Taxifahrern) und wir dürfen eine Ehrenrunde drehen.

 

 

Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, machen wir uns zu Fuß auf in Richtung Ozeanium. Das können wir von unserer Terrasse aus sehen, und eigentlich scheint es gar nicht so weit entfernt zu sein. Trotzdem zieht sich der Weg dorthin in der Nachmittagssonne. Unser Zimmervermieter hat uns ein Restaurant empfohlen, das scheint aber heute geschlossen zu haben.

Bine streikt angesichts der hohen Temperaturen, und so suchen wir das nächst beste Restaurant auf, das bei Tripadvisor auftaucht. La Ruana heißt die Lokalität und wird rein zufällig von einem Kolumbianer betrieben. Essen wir heute also südamerikanisch. Was solls? 

Der Sohn des Hauses bedient uns und merkt uns sehr schnell unsere Herkunft an. Unsere Konversation führen wir fortan im besten Kölsch. Der Junge hat nämlich in Köln studiert, war dort verheiratet, und ist nach seiner Scheidung zurück ins elterliche Lokal nach Valencia gekehrt. Wir erhalten also eine besondere Beratung und versuchen die verschiedenen kolumbianischen Spezialitäten. Es hätte uns schlimmer treffen können. Mit dem Taxi fahren wir ins nahegelegene Einkaufszentrum. Den Abend wollen wir am Pool bei einem Gläschen Wein verbringen. Nach getanem Einkauf steigen wir wieder in eine Mietdroschke. Blöd nur, dass der Fahrer im Kreisverkehr genau wie ich zuvor die Abfahrt verpasst, und wir eine Ehrenrunde drehen müssen.

Wir kommen aber schließlich an und haben einen relaxten Abend am Pool.